"Dreisprachiges Buch" ... das klingt verdächtig nach diesen unseligen Reclam-Editionen -- linke Seite Fremdsprache, rechte Seite Deutsch, Wortschatz in den Fußnoten -- aber keine Angst, die Problematik wurde von den Herausgeber/-innen glücklicherweise anders gelöst.
Hier der Klappentext des Anfang September bei play loud! productions erschienen Buches:
Der Neoliberalismus bestimmt inzwischen Inhalt und Ästhetik von Dokumentarfilmen. Der klassische, offene und suchende Dokumentarfilm findet kaum noch statt. An seine Stelle ist die formatierte geschlossene Dokumentation getreten, die sich den Regeln des Spiel-, Werbe- und Propagandafilms unterwirft. Es geht um maximale Emotionalisierung und Identifikation mit den Helden der Geschichte. Festivals, Filmförderer und TV-Anstalten fordern und fördern seit zwei Jahrzehnten solche marktgerechten Wohlfühl-Filme. Grautöne, Skepsis, Komplexität, Distanz zum Sujet und zum Mitdenken Herausforderndes sind kaum noch erwünscht. Dieses Buch versucht einerseits anhand des Films Die Siedler Francos zu erläutern, welche Schwierigkeiten Filmarbeiter haben, wenn sie sich diesem neoliberalen Einheitsformat widersetzen. Anderseits ist es das Bemühen, sich mit dem Thema des Films, nämlich der in Spanien nur unzureichend stattgefundenen Vergangenheitsbewältigung bezüglich des Bürgerkrieges und der Franco-Diktatur, näher zu beschäftigen.
Mein Tipp: Erst Doku schauen, dann Buch lesen. Viel Spaß und reichlich Erkenntnisgewinn.